„Das Erleben von völliger Übereinstimmung (bzw. Stimmigkeit) löst Gefühle von Freude, Leichtigkeit und Verbundenheit aus. Wir reagieren oft mit einem angenehmen, warmen oder angeregten Gefühl im ganzen Körper darauf. Wenn wir erst durch einen Konflikt gehen müssen, bevor wir Stimmigkeit herstellen können, fühlen wir uns besonders gut, wenn wir es dann geschafft haben.“ (Theodor Dirk Petzold. Praxisbuch Salutogenese).
Stimmigkeit oder auch Kohärenz genannt, ist eine übergeordnete Motivation. Sie hat Einfluss darauf, dass wir gesund sind oder bleiben.
Überzeugungen haben eine mächtige Wirkung auf unsere Gefühle und darauf, wie wir uns verhalten. So ist es besser für die eigene Gesundheit, Ärger und Groll zugunsten der eigenen Vitalität aufzulösen. Sorgen Sie dafür, dass Sie für sich Stimmigkeit herzustellen. Dabei können konstruktive Gedankengänge anhand der folgenden Fragen erkannt und gefördert werden.
- Hilft mir dieser Gedanke/diese Frage dabei, mich besser zu fühlen?
- Hilft mir dieser Gedanke/diese Frage dabei, meine Ziele/Wünsche zu erreichen?
- Hilft mir dieser Gedanke/diese Frage dabei, meine Beziehungen zu anderen Menschen zu verbessern? (O. Carl Simonton et al. , Wieder gesund werden, dtv)
Durch bewusstes Atmen lässt sich Stimmigkeit herzustellen. Denn achtsames Atmen bringt den Geist zurück in unseren Körper. Wenn Körper und Geist zusammen sind, sind Sie präsent und in Berührung mit dem Sein. Der Atem ist wie eine Brücke zwischen Geist und Körper.
Im Alltag hilft kurzes Meditieren: Das Genießen ist dabei wichtig, denn die Praxis soll Freude bringen. Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl und beginnen Sie Ihren Atem zu beobachten. Wenn wir einatmen sind wir uns bewusst, dass wir einatmen. Dann wissen wir, dass wir lebendig sind. Das genügt, um unseren Einatem zu genießen.
Beim Einatmen: Ich bin mir bewusst, dass ich einatme. Die ganze Aufmerksamkeit geht auf die Einatmung, wir genießen unser Einatmen.
Beim Ausatmen folgen wir unserem Ausatmen, wir genießen unser Ausatmen. Wenn wir ausatmen, fühlen wir uns lebendig, sind wir uns bewusst, dass wir ausatmen.
Wir genießen unser Ein- und Ausatmen, das ist Achtsamkeit und Konzentration. Wir denken an nichts, wir genießen einfach das Ein- und Ausatmen. So erleben wir Achtsamkeit und Konzentration.
Während wir unserem Atem folgen, können wir einfach zu uns sprechen: Atmen, beruhigen, lächeln, gegenwärtiger Moment. (Meditation von Thich Nath Hanh auf dem Retreat 2014 im EIAB in Waldbröl)
Achtsames Atmen kann überall praktiziert werden: Selbst beim Autofahren, Fahrradfahren, Kochen, Wandern, Gehen, Joggen, Sitzen, Stehen, Putzen; auch unter der Dusche oder Zähneputzen, bei der Gartenarbeit. Es macht Spaß selbst neue Gelegenheiten zu finden.
Der besondere Moment:
Joggen macht mir erst Spaß, seit ich es mit dem achtsamen Atmen kombiniere. So genieße ich es, meine drei Runden durch den Park zu drehen und ganz in den Rhythmus von Ein- und Ausatmen aufzugehen.