Einsam unter Menschen? So bewältigen Sie den Stress

Häufiges Thema meiner Psychologischen Beratung und Gesundheitscoachings vor allem im November ist die Einsamkeit. Es ist ein Gefühl von Leere, eine diffuse Traurigkeit ohne wirklichen Grund, die uns das Herz zuschnürt. Um uns reden Leute, lachen und scheinen sich gut zu unterhalten. Aber es ist uns unmöglich Ihre Freude zu teilen. Ihr Interesse scheint so weit von unserem entfernt, wir fühlen uns unverstanden als ob uns eine Glasscheibe auf Abstand halten würde.Wir sind einander ähnlich und zugleich so verschieden so nah und so fern. Das ist das Paradoxe des Gefühls von Einsamkeit. (Psychologies, Paris, 10.2018, S. 59-63)

Nicht dazugehören

Sich nicht dazugehörig fühlen ist schon aus evolutionsbiologischer Sicht ein lebensbedrohlicher Zustand. Auch wenn wir uns bei dem Gefühl von Einsamkeit uns nicht gleich existentiell bedroht sind, so fühlt es sich doch so an. Nicht dazuzugehören ist eines der unangenehmsten Gefühle, die es gibt.

Wird Einsamkeit als Belastung, Konflikt oder Stress erfahren, dann ist Handeln angesagt. 

Was können Sie tun gegen den Stress?

  • Wählen Sie eine konkrete Situation, die Sie gerade besonders belastet. Es werden selbstbestätigende Sätze formuliert. „Auch wenn ich unter dieser Einsamkeit leide, liebe und respektiere ich mich so wie ich bin.“ „Auch wenn ich nicht dazugehöre, liebe und respektiere ich mich so wie ich bin.“
  • Die belastenden Gefühle werden bei sich selbst beklopft. Erlebt wird das als Selbstwirksamkeit. “Ich nehme das Steuer wieder in die Hand.” Dadurch wird Druck genommen, was teilweise auch körperlich wohltuend erlebt wird.
  • Nachdem durch die Klopfmethode die belastenden Gefühle und Glaubenssätze entschärft sind, empfiehlt Dr. Bohne eine stärkende Selbstaussage in Form einer bildhaften Affirmation als Ich-Aussage zu formulieren.
  • Konkret heißt das, Sie denken sich einen attraktiven Satz aus, der Energie, Zuversicht und Selbstvertrauen gibt und sich auch körperlich stimmig anfühlt. „Ich mute euch zu, mich zu nehmen wie ich bin.“ Oder: „ Ab jetzt fülle ich meine Leere mit Liebe.“ Auch humorvolle Sätze sind sehr effektiv. (Bohne, Michael, Bitte klopfen! Anleitung zur Emotionalen Selbsthilfe. Carl-Auer 2011)

Das ozeanische Gefühl

Freud hat in einem Briefwechsel mit Romain Rolland zum Thema Einsamkeit anklingen lassen, dass das Gefühl von Einsamkeit genau das Gegenteil vom ozeanischen Gefühl ist, welches uns beruhigt, wenn wir den Eindruck haben, mit Leib und Seele das Universum zu erleben. (Psychologies, Paris, 10.2018, S.58-63).  Was für ein starkes Bild!

Der Moment zum Innehalten

Einsamkeit ist ein Höhepunkterlebnis, das man sich erst einmal hart erarbeiten muss.  (Christa Schyboll)

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