Als Unterstützerin des anansi-forums (Infos auf meiner Homepage unter Kooperation) war ich letzten Donnerstag in Köln dabei, bei der Dialogrunde im Rahmen der ersten KölnBonner Woche zur Seelischen Gesundheit.
Der Impulsvortrag von Prof. Dr. med. Senf, beschäftigte sich um den Erhalt der Seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz. Er gab Anregungen über Trends, Irrwege und Durchbrüche zu neuen Lösungen.
Zunächst stellte er den Status Quo dar, mit der Frage: Nehmen psychische Krankheiten zu?
Prof. Senf kam zur Antwort JEIN. Es gibt neuerdings eine gefühlte Zunahme. Die Menschen gehen eher zum Arzt oder Psychiater als noch vor ein paar Jahren. Dies weist darauf hin, dass psychische Krankheiten weniger stigmatisiert werden.
Was ist Burnout?
Die Bezeichnung Burnout hat da sicherlich positiv dazu beitgetragen, auch wenn er den Ausdruck nicht besonders mag. Er kommt zu dem Schluss, dass es sich bei Burnout um eine Depression handelt, eine sogenannte Anpassungsstörung.
Was sind die Ursachen für Burnout?
Denn der Mensch ist eigentlich sehr belastbar und kann Unglaubliches bewältigen. Die Diskrepanz entwickelt sich, wenn Anforderung und Bewältigung ständig im Ungleichgewicht sind.
Gerade in der Arbeitswelt erleben die Menschen, dass ihre Aufgaben unbewältigbar sind. GUT SEIN birgt Risiken. Viele Mitarbeiter sehen sich konfrontiert mit zu großen Arbeitsmengen, zu vielen Projekten, unklare Verantwortungsbereiche, keine bzw. negative Rückmeldungen. Die Ökonomisierung beschwert die Arbeitsprozesse. Der Einzelne kann unter die Räder geraten und eine sogannte Anpassungsstörung entwickeln.
In seinem Ausblick weist Prof. Dr. Senf auf drei Standbeine hin, die helfen in der Balance zu bleiben.
- Die Selbstwirksamkeit – Herr oder Frau des eigenen Handelns sein
- Soziale Unterstützung – Gruppen bilden
- Umgebungsgestaltung – Gesunde Strukturen am Arbeitsplatz
Diese drei Punkte wurden in den Dialogrunden rege diskutiert, Lösungen und Ideen entwickelt, wie sich das umsetzen ließe. Das Individuum in seinem Potenzial zu stärken. Am Arbeitsplatz Gestaltungsraum anbieten. Wertschätzend miteinander umgehen. Grenzen setzen können. Nicht 24 Stunden erreichbar sein. Den Mut aussteigen zu können wurde unter anderem genannt.
Was bedeutet das für mich als Coach? Zunächst wird deutlich, es geht nicht darum, dass die Menschen noch besser funktionieren. Das bringt keine positive Übereinstimmung bei der Selbstwirksamkeit und der Umgebungsgestaltung. Genau diese beiden Faktoren sind wichtig mit einzubeziehen. Das bedeutet, ich werde die Menschen unterstützen, sich über ihre Bedürfnisse klar zu werden. Dann überlegen, wie sich diese selbstbewusst umsetzen lassen.
Es braucht in Zukunft Arbeitgeber, die mit ihren Mitarbeitern gesunde Arbeitsstrukturen gestalten wollen. Diese neuen Strukturen kann man in kommunikationsfördernden Dialogrunden bestens heraus arbeiten. Sie dann so verankern, dass sich die Menschen damit identifizieren können. Ein herausfordernder Weg mit Zukunft, ein Veränderungsprozess auf dem wir sie gerne begleiten.
Der besondere Moment dieser Woche
Habe die letzten Tomaten abgeerntet. Beim Kauen der Geschmack von Frucht und Sonne im Mund.
Inge Trunk ist vor allem in Oberhausen, Essen, Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Bottrop, Dinslaken, Gladbeck sowie im gesamten Ruhrgebiet tätig.